Kinderzimmer gestalten… HOW TO

Passend zur gemütlichen, kalten Jahreszeit möchte ich Euch einen Einblick in unsere Kinderzimmergestaltung geben und für die Ein oder den Anderen vielleicht DEN Impuls zur Eigenkreativität zu setzen. Ich freue mich immer wieder über positive Resonanz von Freunden und Bekannten zu unseren Kinderzimmern- wir haben wirklich viel Liebe in die Planung gesteckt. Aber wer mich kennt, weiß eben auch, die Umsetzung muss auf dem kürzesten und einfachsten Weg erfolgen:). Meine Devise: Habe Mut zum UNPerfekten.

Meine Antwort fällt also immer kurz und knapp aus: “Das ist gar nicht schwer, das könnt Ihr doch auch, ihr müsst einfach nur mal machen.”

Da ich nicht selten nur ein müdes Lächeln, sondern auch den Beisatz :” Keine Ahnung, wo ich da überhaupt anfangen soll” ernte, entsteht also gerade dieser Blogbeitrag. Vor allem das Thema “Montessori-Kinderzimmer” wird momentan gehypt- zwar sehr zu meiner Freude- aber diese imaginäre Hürde, alles auch ja konzeptkonform zu machen, beschäftigt viele. Daher werde ich Euch anhand von unserem Kinderzimmer zeigen, wie Ihr den Montessori-Spirit ganz einfach einfließen lassen könnt, ohne Euch zu verbiegen.

Kurz zur Erklärung: Der Leitgedanke von der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori ist “Hilf mir, es selbst zu tun”. Die Frage, die wir uns also stellen sollten, ist die: “Wie können wir unser Kind begleiten und eine Umgebung schaffen, damit es sich selbst entfalten, all seine Kompetenzen entdecken und ein eigenständiges Wesen werden kann.

Die vorbereitete Umgebung, in unserem Fall also die Raumgestaltung, in der unsere Kinder leben, spielen, lernen, sich selbst erfahren und ausprobieren, hat eine essentielle Bedeutung. Wir können den Raum kindgerecht gestalten und es den Kleinsten mit der Beachtung von ein paar Grundregeln ermöglichen, selbstständig und selbstwirksam zu SEIN und zu handeln. Der Ganzheitlichkeit halber möchte ich hier noch kurz einwerfen, dass es allerdings nicht damit getan ist, ein paar Montessori-Spielsachen bereit zu halten. Der Montessori-Spirit ist eben auch der Geist, der sich bestenfalls in unserem Verhalten und unserer Einstellung zu unserem Kind wiederspiegelt.

HOW TO:

Wir hatten das große Glück, im Sommer ein neues Heim beziehen zu dürfen und unsere Kinderzimmer völlig neu zu gestalten. Vorne weg sei gesagt, dass ich mich- entgegen einer ruhigen, minimalistischen Wandgestaltung- für eine bunte Fototapete über die gesamte Fläche einer Wand entschieden haben. Und zwar, weil ich wusste, es gefällt den Kids und es gefällt uns. Denn letztendlich geht es immer darum, die Bedürfnisse aller in den Blick zu nehmen.

Außerdem MÜSSEN auch nicht alle Kriterien der Raumgestaltung erfüllt sein, um den Montessori-Charakter mit ins Kinderzimmer zu bringen.

Was uns aber wirklich wichtig ist, ist der freie Zugang zu den Spielsachen und Büchern etc.

Wir haben wenige, ausgewählte Spielsachen und Bücher. (Wir lieben das Rotationsprinzip. Spielsachen werden weggeräumt und nach ein paar Wochen/ Monaten wird getauscht). Im DIY-Regal sind alle gern angeschauten Bücher (eher montessorisch wäre ein nach vorn gerichtetes Bücherregal) und auf dessen Arbeitsfläche finden sich die beliebtesten Spielsachen, aber auch Knete, ein Zahlentablett etc.

Da sich die 4-Jährige, mit dem fast 2-Jährigen das Kinderzimmer teilt- und vor allem der Jüngere einen Drang verspürt, diverse Oberflächen mit Farbe zu verschönern- haben wir darauf verzichtet, Mal-Accessoirs wie Buntstifte oder gar Filzschreiber, Kleber oder Schere freizugänglich im Kinderzimmer aufzubewahren. (Siehe: Bedürfnisse der Eltern spielen auch eine Rolle!). Den Kreativbereich haben wir ins Esszimmer verlegt, denn die Erziehung der Selbstständigkeit ist ja nicht auf das Kinderzimmer beschränkt.

Hat Euer Kinderzimmer also weniger Quadratmeter, scheut Euch nicht, Kinderecken in Küche, Wohnzimmer oder Esszimmer einzubauen.

Beim Thema Regal ist der Leitgedanke, dass die Kinder einen Überblick haben, was alles zur Verfügung steht. Mit ein wenig anfänglicher Anleitung (zumindest bei unseren Kindern) wissen sie dann auch, wo alles seinen Platz hat und das Aufräumen wird erleichtert. Körbe und Kisten sind hier besonders toll und geeignet.

Ein kleiner Tisch mit Stuhl darf ebenfalls nicht fehlen. Nach Maria Montessori brauchen schon die Kleinsten eine Sitzfläche- und das entspricht auch unserer Erfahrung. Alle unsere Kinder lieben bzw. liebten es, sobald sie laufen konnten, Stühle und Tische hin und her zu schieben, sich darauf zu setzen und auf dem Tisch zu werkeln.

Wir haben uns bei dem Sitzmobiliar einmal nicht für DIY entschieden, sondern den Cube Chair von Manine Montessori bestellt. Einen Montessori Stuhl + Tisch, wendbar und entweder als Stuhl, oder Tisch nutzbar- eine feine Sache und sowohl für den Kleinsten, als auch für die Mittlere klasse zum Spielen und Ausprobieren.

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Wir haben außerdem darauf geachtet, viel Platz am Boden zu lassen. Das Bett können wir nach Belieben ein- und ausfahren, sodass am Tag genug Freispielfläche zur Verfügung steht. Mit einem kleinen Teppich, oder- wie in unserem Fall- den Bodenmatten, könnt Ihr leicht einen Bereich kreieren, der zum Freispiel, aber auch zum Arbeiten mit bestimmten Materialien am Boden einlädt. Außerdem finden hier alle Puppen und Kuscheltiere ihren Platz.

Bei unserem Kleiderschrank ist sicherlich unter dem Montessori-Blickwinkel noch Luft nach oben. Wir haben keinen offenen Kleiderschrank und schon gar keine Kleiderstange- bei uns fehlt einfach der Platz und mein innerer Monk sagt mir, ich brauche Türen für eine ruhigere Atmosphäre. Der Kleiderschrank der Mittleren besteht aus 2 aufeinander gebauten Ivar-Schränken. Im unteren Schrank ist all ihre Kleidung, ihre Outfits stellt sich schon länger jeden Morgen ganz alleine zusammen. Wichtig war für uns hier, dass das eigenständige Anziehen von all unseren Kindern so früh wie möglich geübt werden kann, wenn sie es gern wollen. (Hello innerer Monk:-))

Unser Hochbett ist ebenfalls nicht “typisch Montessori”. Es ist eben ein selbstgebautes Hochbett, das so massiv ist, dass es schon diverse Umzüge überlebt hat. Mein Mann hat es mehrfach umgestaltet und ich liebe es sehr. Die Kids können dennoch selbstständig rein- und raus und hoch- und runterkrabbeln. Selbst der Kleinste ist mit von der Kletterpartie- und JA, meistens darf er das auch. Um seine Selbstständigkeit und seine Selbsteinschätzung zu schulen.

Und vielleicht- ganz vielleicht und mit viel Phantasie- werden unsere Kinder ihren Bett- und Ruhebereich auch einmal selbstständig dazu nutzen, sich hinzulegen und auszuruhen- entsprechend ihrem Ruhebedürfnis:-))

Ich hoffe, Ihr habt nun Lust dazu bekommen, einmal durch Eure Kinderzimmer zu schlendern. Vielleicht fällt Euch auf, dass Ihr schon ganz intuitiv viel vom Montessori-Ansatz umgesetzt habt. Vielleicht habt Ihr aber auch Lust bekommen, Euch noch mehr mit dem Thema Maria Montessori in Eurem Kinderzimmer zu beschäftigen. Oder Ihr habt einfach nur Lust, dazusitzen und zu staunen, was eine schöne Spielumgebung Euer Kind da hat.

Wie immer gilt: Alles ist richtig- solange es sich richtig für Euch und Euer Kind anfühlt.

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