Kinderwagen im Test

Kinderwagen im Test

Wir sind angekommen. UNSERE Odyssee hat nach 6 Jahren ein Ende- ein happy Ende und das möchte ich mit Euch teilen.

Das Thema “Kinderwagenkauf” treibt dem ein oder anderen Elternteil gern schon vor der Geburt des Nachwuchses einmal Schweißperlen auf die Stirn. Die Auswahl ist grandios, die Preise meistens auch, gerade Erstlingseltern verlassen den Babyausstatter meist zwiegespalten. Zu Tode betrübt und/oder himmelhochjauchzend ob dem kleinen Vermögen, das kurze Zeit zuvor nicht in die romantische Babymoon-Auszeit, sondern in die Kinderkutsche investiert wurde. Und so stellt sich also zu allererst die Frage:

Braucht man wirklich einen Kinderwagen?

An der ein oder anderen Stelle auf meinem Blog hatte ich schon erwähnt, dass ich eine Babyausstattungs-Minimalistin bin und unsere Must-Haves nach dem Motto „Mut zur Lücke“ gekauft habe. Wir haben hierbei festgestellt, wir können auf viel verzichten, aber nicht auf einen guten, praktikablen Kinderwagen. Auch, wenn unsere Kinder Traglinge waren und sind -und ich das Herz-an-Herz-Tragen nur empfehlen kann-, der Rücken dankt die ein oder andere Auszeit. Außerdem gibt es allerlei Krimskrams, der transportiert werden möchte.

Gibt es den perfekten Kinderwagen?

Schwieriger als oftmals gedacht, gestaltet sich die Suche nach dem perfekten Kinderwagen. Passend zum Kind sollte er sein, pragmatisch, praktisch und gut. Der Kinderwagenmarkt hat in den letzten Jahren explosionsartig tausende verschiedene Modelle hervorgebracht und auch wir hatten schon so Einiges in Gebrauch. Glücklicherweise haben wir unsere Kinderwägen immer gebraucht erstanden und so auch wiederverkauft.

Unser “Erster” war eine gebrauchte, grundsolide “eierlegende Wollmilchsau” von MaxiCosi. Alles ganz nett, leider nicht besonders besonders – eher Mittelmaß. In der Handhabung und auch vom Design.

Als wir dann unsere Freunde mit dem Moutain Buggy Urban Jungle durch die Stadt cruisen sahen, war es um mich geschehen. Einmal gelenkt und sofort schockverliebt. Eine Woche später waren wir dank ebay -Kleinanzeigen stolze Besitzer eines Mountain Buggy, ich im siebten “Schiebehimmel” und sicher, diesen Wagen solange zu fahren, bis er auseinanderfällt.

Warum ein Geschwisterkinderwagen?

Bis heute ist der Urban Jungle einer der perfektesten Kinderwägen für uns. Die Babywanne ist zwar eher für zierlichere Babys, dafür ist die stufenlos einstellbare Liegeposition der Hit und in Sachen Wendigkeit kann dem Buggy keiner etwas vormachen. Sicherlich taugt für die ein oder andere Familie auch die Kombination mit einem Buggyboard für das ältere Geschwisterkind. Für mich waren die Wege mit den Mädels oftmals zu beschwerlich, denn mein großes Murmeltier ist eigentlich schon bei Aufstieg auf das Board eingeschlafen und so schob ich jedesmal beide Kinder IN der Babywanne.

Mit fortschreitendem Alter und Lauffreudigkeit mussten wir dann mit einem besonderen Manko umgehen. Dem Platzverbrauch des Mountainbuggys im Kofferraum. Schnell war klar, wenn noch jemand in dem Auto auf der Rückbank mitfahren möchte, muss ein schlankeres Modell her. Die Trauer war groß, aber auch mit unserem “Neuen”, dem Cybex Mios Buggy haben wir nichts falsch machen. Für mich war wichtig, mein jeweiliges Kind auch zu mir gerichtet fahren lassen zu können. Die Auswahl an Buggys mit verschiedenen Fahrtrichtungen ist sehr gering, daher bin ich froh um dieses Modell. Schick, solide, sauber in der Handhabung. Aber eben doch kein Mountainbuggy.

Unser Neuer: Der Voyager™ von Phil&teds

Als unser kleiner Minimann im März diesen Jahres auf die Welt kam, ging ich davon aus, dass unser Cybex-Buggy in die nächste Runde geht- umgebaut und mit Babywanne. Umso erfreuter war ich, dass uns der Voyager™ Geschwisterkinderwagen von der Marke Phil&teds vom Rasselfisch Karlsruhe zu Testzwecken als neuer “Familienschlitten” zur Verfügung gestellt wurde. Das absolute Highlight für mich dabei war: Das Unternehmen Phil&teds produziert drei Marken: Phil&teds, vorallem bekannt durch die Erfindung des Inline®-Buggy, mokopuno, eine nachhaltige Merinokleidungsmarke…UND….Mountainbuggy!!! Gute neuseeländische Wertarbeit… und so schnell kann man mich in den Kinderwagenhimmel zurückkatapultieren…

Ich wurde nicht enttäuscht. das Fahrgefühl ist sehr ähnlich, auch wenn unser Voyager mit vier, anstatt mit drei Rädern daherkommt. Der Wagen ist dennoch superwendig, vor allem im Stadtgetümmel und natürlich, wenn man ihn nur als Kinderwagen mit Babywanne, oder mit nur 1 Sitz nutzt.

Ich bin großer Fan von den Kunststoffreifen, auch 4rädrig können sie off-road gut vertragen und Luftreifen bergen für mich sowieso immer ein unkalkulierbares Risiko, den Reifen an herumliegende Scherben oder hartnäckigen Querfeldein-Waldbogen zu verlieren (wir haben die Erfahrung gemacht:-)) Die 12“aeromaxx Reifen des Voyager sind eine Mischung aus beiden Welten und müssen nicht gewartet werden. Mein Highlight:-)

Die separat bestellbare Babywanne, in der unser Minimann nun schon seit Geburt ein halbes Jahr liegt, ist ganz geräumig; nicht mega groß, aber unser Nachwuchs hat weiterhin noch Spielraum. Die Sitze sind ebenfalls keine Raumwunder, aber das erwartet man wohl auch nicht, denn irgendwie muss sich der Kinderwagen schließlich lenken lassen. Für die größere unserer Kinderwagenpassagiere passt der Sitz gerade so. Mit fast 3 Jahren genießt sie es definitiv noch, sich “herumschieben” zu lassen. Dass sie sich nun langsam wie eine Ölsardine in den Sitz zwängen muss, stört sich ganz und gar nicht.

Gewöhnungsbedürftig ist tatsächlich das Spiel mit den Steckaufsätzen. Ähnlich wie Tetris gibt es unzählige Möglichkeiten Babywanne, Kinderwagensitz MIT und OHNE Geschwistersitz auf das Gestell zu stecken. Das ist zwar cool, man kann quasi 2 Kinder auf der Grundfläche eines Einzelkinderwagens unterbringen, es bedarf aber dennoch etwas Knobelei und Geschick.

Außerdem werden die vorderen Adapter mit einer Steckhalterung befestigt, sodass wir uns bei einer Testfahrt ohne Kinder erst einmal von der Stabilität überzeugen mussten. Kurz und schmerzlos (zudem wohl naheliegend) unser Urteil: Es hält alles, -in allen möglichen Kombinationen.

 Unseren Transportfavoriten haben wir trotzdem relativ schnell gefunden und fahren unsere beiden Kids nur noch in der Kombination Babywanne vorne + Geschwistersitz zum Fahrer gerichtet hinten. 

Das ist für uns auch die wendigste Kombination, man kann toll manövrieren und sogar über Bordsteine gleitet man quasi “butterweich”. Die Federung des Kinderwagens ist zudem klasse, der Stauraum perfekt für Einkäufe auf dem Wochenmarkt oder diverses Sandspielzeug. die vielen coole Gadgets (Kühltasche etc), die man zusätzlich noch erwerben kann, habe ich zwar nicht, kann mir aber vorstellen, dass sie so manches Elternherz erweichen würden:-)  Generell trifft der Voyager in der Grundausstattung genau meinen Geschmack. Er könnte sogar noch ein paar weniger Details haben. Die Schutzbleche über den Rädern sind bei „Schietwetter“ nice to have, allerdings besteht an der Halterung eben auch die Gefahr einer Sollbruchstelle. Bei uns wurde tatsächlich eines der Schutzbleche Opfer einer Bordstein-Manövrieraktion. Glücklicherweise ein Ersatzteil und austauschbar dank sehr bemühtem Kundenservice- bei dem mir nebenbei übrigens nochmal die Notwendigkeit der Schutzbleche erklärt wurde. Sie schützen eben nicht nur vor gesprenkelter Kleidung, sondern auch vor eingeklemmten Ärmeln und Verletzungen der Kinder im Geschwistersitz!

Eine der ersten Fragen beim Babyfachmarkt meines Vertrauens war übrigens, für welche Kofferräume der Voyager sich eignet. Wir fahren einen Bus und einen kleinen Kleinwagen. In den Bus könnte man den Buggy mit Wanne direkt stellen, man kann ihn aber auch einfach klappen. Das Packmaß ist gering, theoretisch könnte ich für meinen Minikofferraum sogar noch die Räder abmontieren. “KÖNNTE”- habe ich aber noch nie gemacht. Passt auch so.

Zum Style gibt es nur wenig zu sagen. Schick, schlicht, wertig und mit dem ein oder anderen Farbtupfer. Dieses Rostrot, das ich mir für den Melangestoff ausgesucht habe, ist einfach hip- zu jeder Jahreszeit und es kommt gerade soviel Farbe mit ins Spiel, wie ich gut vertragen kann.

https://www.rasselfisch.de/rf/de/laden/karlsruhe.html

Mein Fazit lautet also: Der Kinderwagen ist eine Investition, die sich lohnt. Ob als Einfach- oder Zwillingseltern. In meinem nächsten Leben würde ich mir definitiv für den einfachen Nachwuchs den Voyager™ “& snug™ carrycot plus Buggysitz kaufen. (Ist ein Geschwisterchen geplant, lässt er sich nämlich wunderbar um das double Kit erweitern….). Kämen Zwillinge, wäre meine Wahl sofort das “double kit™”. Denn dank Liegeposition und Keilkissen hat man so auch im Handumdrehen zwei fahrende Babybettchen.

Ich werde diesem modularen 4-Rad Buggy definitiv nachtrauern. Mit den verschiedenen Ausrüstungen kann man ab Geburt bis zum “Faule Beine”-Alter durchaus super überleben. Mit einem und mit 2 Kindern. Von Angesicht zu Angesicht, oder einer der zahlreichen der Geschwistersitz-Positionen. Mit dem Travelsystem (Autoschale), oder dem snug™carrycot (Babywanne) ist man eigentlich immer gut gerüstet und ich freue mich, die Wanne nun gegen den Modulsitz einzutauschen, bis ich ihn dann wieder in die Hände des Rasselfisch-Teams geben werde- bereit für die nächste Runde “Familienglück”.

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